„ Ich wollte, merkte aber, dass nichts mehr geht. Ich fühlte mich ständig erschöpft, ausgepowert und leer.“
(Klient)
Wie kommt es zu einem Burnout?
Der Weg zum Burnout oder zu einem chronischen Erschöpfungssyndrom ist immer ganz individuell und hat immer mit zu hohen Idealen zu tun. Ein Burnout entsteht nicht über Nacht, ihm gehen meist viele (negative), außerordentlich belastende, permanente und/oder konfliktreiche Erfahrungen voraus. Oftmals ist die Kluft zwischen dem eigenen Ideal und der Wirklichkeit zu groß. Diese Diskrepanz (zwischen Ideal und der Wirklichkeit) erzeugt in uns Stress. Das Gefühl von Schuld und Scham macht sich breit, weil man seinen Idealen nicht entspricht. Und dieser innerliche Druck spornt uns an noch mehr zu leisten, noch mehr zu geben, noch besser zu werden – um dem Ideal näher und näher zu kommen.
Seit 2019 ist Burnout von der Weltgesundheitsorganisation WHO als sogenanntes „Berufsphänomen“ anerkannt. Doch wissen wir mittlerweile, dass Menschen auch in ihrem Privatleben (als Mutter z.B.) ausbrennen können.
Unsere eigenen Gefühle und Denkmuster, unsere hohen Ansprüche an uns selber und unsere moderne, schnelllebige Zeit die von uns verlangt multitaskingfähig zu sein, geben uns oftmals das Gefühl der Überforderung. Wir fühlen uns dadurch ständig gehetzt und überlastet. Es bleibt kaum Zeit für uns selbst. Man verliert den Kontakt zu dem was man will, was einem Spaß und Freude macht. Man vegetiert nur noch lethargisch vor sich hin – funktioniert und reagiert nur noch. Ein selbstbestimmtes Sein und agieren scheint nicht mehr möglich. Hinzu kommt ein geringes Selbstwertgefühl und dadurch eine oftmals fehlende Beziehung zu sich selbst ( zu seinen Gefühlen). All‘ das führt zu einem „Ausbrennen“.
Die Symptome zeigen sich in vier Bereichen: 1. In unserem Körper, 2. unser Gedankenkarussell hört nicht mehr auf sich zu drehen, 3. negative Gefühle verstärken sich und die Angst die Kontrolle, über seinen Körper zu verlieren, 4. Fluchtverhalten.
Drei Hauptsymptome des Burnouts:
- Erschöpfung (Kraftlosigkeit)
- Das Gefühl der Depersonalisierung (Selbstentfremdung / innere Leere)
- Erleben von Machtlosigkeit, verlorene Selbstwirksamkeit, verlorener Lebenssinn
Weitere mögliche Symptome des Burnouts:
- Innerer Druck und ständige Anspannung
- Innere Unruhe
- Heulkrämpfe
- Reizbarkeit
- Zynismus (in Bezug auf seine eigene Leistung)
- Schlafstörungen
- Herzrasen
- Das Gefühl der ständigen Überforderung
- Depressive Verstimmung
- Das Gefühl von Watte im Kopf
- Konzentrationsschwäche
- Panik Attacken
- Körperliche Symptome wie – Kopf-und Rückenschmerzen, Tinnitus, muskuläre Verspannungen, geschwächtes Immunsystem, Magen- Darm- Beschwerden u.v.m.
Persönlichkeitsstrukturen:
Menschen die ausgebrannt und erschöpft sind, sind lange Zeit über ihre Grenzen gegangen. „Schuld“ daran sind Persönlichkeitsstrukturen des eigenen hohen Leistungsanspruchs. Sie haben oft…..
- einen ausgesprochenen Perfektionssinn
- ein hohes Pflichtbewusstsein
- hohe Ansprüche an sich selbst
- einen zu lauten inneren Kritiker
- ein hohes Engagement (helfen, unterstützen und kümmern sich sehr um andere)
Energieverlust
Man verliert den Zugang zu sich und somit auch das Gespür für seinen Energiehaushalt. Wir merken nicht, dass unsere Energie langsam absackt und machen einfach weiter. Je weniger wir in Verbindung zu uns stehen, je anfälliger werden wir für eine Selbstentfremdung. Wir wissen dann nicht mehr was uns Energie gibt und spüren auch nicht mehr was uns Energie nimmt.
Die Angst
Menschen im Burnout haben den Druck immer „liefern“ zu müssen. Sie haben den Drang immer möglichst perfekt sein zu müssen. Warum? Weil sie Angst haben zu spüren was dort tief in ihnen los ist, was sie wirklich brauchen. Weil sie Angst haben nicht dort bleiben zu können wo sie sind (Status). Sie haben Angst weniger Anerkennung, Wichtigkeit und Wertschätzung zu erhalten und große Angst vor Kritik und Abwertung. Dieser Zwang sich immer steigern zu müssen steht als Ersatz für die eigene innere Sehnsucht. Für etwas das wir brauchen, wollen und erwarten. Hat der Mensch das Ersehnte nicht, kompensiert er das mit immer mehr Quantität, mit mehr Optimierung und Leistung, anstatt die Qualität in seinem Sein zu suchen und ihm Zeit und Raum zu geben. Der Mensch hat immer das Gefühl im Außen alles kontrollieren zu müssen, um bloß der Abwertung, der Kritik und des auflauernden Minderwerts zu entkommen. Diese Art der „Kontrolle durch Perfektionismus und Leistung“ erfordert sehr viel Zeit und der Mensch hat dadurch auch immer ein Gefühl viel zu wenig Zeit am Tag zu haben.
Die Panik Attacke
Panik Attacken treten sehr häufig in Verbindung mit Burnout auf. Genau dann…
- wenn nichts mehr geht
- wenn auf einmal alles zu viel ist
- wenn man eine starke Aussichtslosigkeit in sich spürt
- wenn man sich ohnmächtig fühlt
Therapie
Ziel einer Therapie ist es, wieder in Beziehung mit uns zu treten. Uns neu kennenzulernen. Oftmals haben wir unsere eigentliche Identität verloren. Wir fühlen uns leer und von uns selbst entfremdet. Hier helfen uns Tools der Energetischen Arbeit und der Hypnose.
- Es ist wichtig, dass du die Zusammenhänge verstehst, die dich haben ausbrennen lassen.
- Du darfst lernen deinen Burnout zu akzeptieren.
- Du wirst wieder an deine Gefühle und Bedürfnisse herangeführt.
- Du hast die Möglichkeit alte Denkmuster zu hinterfragen und diese neu auszurichten. Diese neue Ausrichtung zieht neue Verhaltensweisen nach sich, die wiederum zu neuen, positiven Erfahrungen und Gefühlen führen.
- Du erlangst wieder Zugang zu deinen Ressourcen und lernst auf diese wieder zuverlässig zuzugreifen.
- Du darfst lernen deine Zeit besser einzuteilen.
- Du darfst lernen deinen Energiehaushalt zu spüren und achtsam mit dir umzugehen.
- Durch neu erlernte Achtsamkeit hast du die Möglichkeit in deine eigene Kraft zu kommen, welche dir es dann ermöglicht wieder mit Lebensfreude zu leben.
- Mit dieser zurückgewonnenen Identität und Vitalität bist du dann wieder in der Lage deinen Alltag und dein Leben zu meistern.
Stress
Wenn wir in eine Stresssituation geraten, schaltet der Körper auf den Flucht-, Kampf-, Angstmodus. Unsere Nebennierenrinde wird aktiviert und schüttet Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus. Der Körper leitet diese zusätzliche Energie in seine Muskeln – für seinen „Überlebenskampf„. Andere Funktionen werden in dieser Zeit runtergefahren. Unser Gedächtnis läuft in dieser Zeit nicht gut, die Konzentration ist schlecht, man verdaut die Nahrung nicht richtig, Stuhl-und Harndrang stoppen. Giftstoffe werden nicht richtig beseitigt, das Immunsystem ist gefährdet.
Unser Körper kann mit einer akuten Stresssituation (Kurzzeitstress) gut umgehen. Das hat er in all‘ den tausenden von Jahren gelernt, als er auf der Flucht vor dem Säbelzahntiger war. Aber die Zeiten in denen wir leben haben sich geändert und wir leben in unserem Alltag mit ständigen Stressoren (Langzeitstress). Unser Körper ist diesem dauerhaften Stress aufgeliefert. Er geht von einer Stressreaktion oftmals in die nächste über, ohne genügend Entspannung, Bewegung und Ruhe. Hält der Stress länger an, werden immer weiter Stresshormone in unseren Körper abgegeben die nicht „verarbeitet“ und nicht wieder abgegeben werden können. Wir „vergiften“ uns quasi mit diesen Stresshormonen, was zu emotionaler und körperlicher Erschöpfung führt. Unser Immunsystem ist durch diesen Langzeitstress die ganze Zeit – chronisch – gefährdet.
Was vor tausenden von Jahren der Säbelzahntiger war, sind heute Anforderungen/Ansprüche vom Chef, der Ehefrau, dem Ehemann, der Gesellschaft etc. und unsere eigenen überhöhten Ansprüche. Man ist auf der Flucht, oftmals auch vor sich selbst.
„90% der Menschen die zum Arzt gehen, gehen wegen Stresserkrankungen.“ (Ursache ist der Langzeitstress).
Welche Symptome können auftreten?
Symptome können sich auf der seelischen, körperlichen und auf der sozialen Ebene äußern.
Burnout Symptome kennzeichnen sich auf der psychosozialen Ebene oftmals durch emotionale Erschöpfung, ständige Müdigkeit, gedämpfte Stimmung (evtl. eine beginnende Depression), Lustlosigkeit, Resignation, Versagens-, Hoffnungslosigkeits- und Verzweiflungsgefühlen, Gereiztheit, Zynismus, Selbstentfremdung.
Die zahlreichen körperlichen Beschwerden sind Schlaf- und Durchschlafstörungen, Konzentrationsstörungen, verminderte Leistungsfähigkeit, Suchtverhalten, Appetitlosigkeit, Tinnitus, reduzierte körperliche Belastbarkeit, Verspannungen, Schmerzen im Magen, Darm, Rücken, Hautreaktionen, Bluthochdruck etc..
„Der Weg aus dem Burnout zurück zu sich, führt nur über den Dialog mit sich.“